Der Traum vom verlängerten Wohnzimmer ist weit verbreitet. Man möchte draußen sitzen, den Garten genießen und die frische Luft atmen, selbst wenn es nieselt. Eine Terrassenüberdachung ist die ideale Lösung für diesen Wunsch. Sie steigert die Lebensqualität enorm. Doch Vorsicht ist geboten. Es handelt sich um eine bauliche Veränderung, die richtig ins Geld geht. Wer hier kopflos handelt oder nur auf den günstigsten Preis schaut, zahlt am Ende oft doppelt. Es gibt Fehler, die erst nach einem Jahr sichtbar werden, wenn der erste Sturm kommt oder der Sommer richtig heiß wird. Dann ist der Ärger groß und die Korrektur teuer.
Die Wahl des Materials bestimmt den Pflegeaufwand
Die erste Entscheidung bei einer Terrassenüberdachung fällt beim Tragwerk. Holz ist der absolute Klassiker. Es wirkt warm, gemütlich und natürlich. Viele lieben die rustikale Optik an ihrem Haus. Aber Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Es verlangt nach ständiger Aufmerksamkeit. Man muss es streichen. Man muss es lasieren. Tut man das nicht, wird es grau, rissig und irgendwann unansehnlich. Wer seine Wochenenden nicht regelmäßig mit dem Pinsel in der Hand verbringen will, sollte Alternativen prüfen. Aluminium hat sich hier extrem breitgemacht. Es ist der pflegeleichte Gegenentwurf. Pulverbeschichtetes Metall rostet nicht. Es verzieht sich nicht bei Nässe. Ein feuchtes Tuch reicht zur Reinigung völlig aus. Das kostet in der Anschaffung meist mehr als einfaches Leimholz, spart aber über die Jahre hinweg hunderte Arbeitsstunden und Farbeimer. Stahl ist die dritte Option, oft für sehr große, filigrane Dächer genutzt.
Hitzefalle und Lärmbelästigung ausschließen
Das Gerüst steht gedanklich. Nun fehlt der Deckel. Viele greifen aus Kostengründen zu sogenannten Doppelstegplatten aus Kunststoff oder Polycarbonat. Das ist verlockend günstig und leicht. Doch Kunststoff hat seine Tücken. Wenn es regnet, wird es laut. Das Trommeln der Tropfen kann Gespräche unmöglich machen. Zudem werden die Platten mit den Jahren durch UV-Strahlung oft blind oder vergilben. Glas ist die edle, dauerhafte Alternative. Es bleibt klar. Der Regen fließt leise ab. Aber Glas hat einen gewaltigen Feind, und das ist die Sonne. Unter einem Glasdach entsteht im Hochsommer ein Treibhauseffekt. Ohne Beschattung hält es dort niemand lange aus. Die Hitze staut sich gnadenlos. Wer Glas kauft, muss zwingend das Budget für eine Markise einplanen.
Bürokratie und Standfestigkeit nicht unterschätzen
Man darf in Deutschland selten einfach so bauen. Eine Terrassenüberdachung im Garten ist oft genehmigungspflichtig. Das Baurecht ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Manchmal reicht eine einfache Bauanzeige, manchmal braucht es einen vollen Bauantrag mit Architekt. Wer einfach loslegt, riskiert im schlimmsten Fall den Abriss. Fragen Sie also frühzeitig beim Bauamt nach. Sprechen Sie auch unbedingt mit den Nachbarn. Grenzbebauung ist ein heikles Thema, das schon viele Freundschaften zerstört hat. Ein weiterer Punkt liegt im Verborgenen: Das Fundament. Ein Dach wiegt hunderte Kilogramm. Dazu kommt im Winter die Schneelast. Und im Herbst zerrt der Wind mit gewaltigen Kräften an der Konstruktion, als wäre sie ein Segel. Die Pfosten brauchen ein frostfreies Betonfundament. Einfach auf die Terrassenplatten schrauben reicht fast nie aus.